Der Bürgerschützenverein Elmenhorst einst

Vom Schützenverein Elmenhorst weiß man sicher, so Dr. Joseph Prinz in seinem Buch "Schützengeschichte von Westfahlen und Lippe", dass er schon im Jahre 1498 von sich reden machte. Der historische Boden von Elmenhorst gehört politisch und kirchlich zu Waltrop, beide Ortschaften hatten von jeher ihre eigenen Schützenvereine. Da man annehmen kann, dass bei beiden Schützenvereinen gleiche Sitten und Bräuche herrschten, so sei zitiert, was Dr. Lappe in seinem Buch" Die Geschichte des Amtes Waltrop" sagt: Das Kirchspiel Waltrop lag im Osten des Vestes, begrenzt im Norden vom Fürstbistum Münster, im Osten von der Grafschaft Mark und im Süden von der Grafschaft Dortmund. So war es von drei Seiten feindlichen Angriffen ausgesetzt.

 

Und wenn es auch durch die Landfeste oder Landwehr gegen plötzliche Überfälle gesichert war, bedurfte es doch wegen seiner Lage einer militärischen Organisation, um die Grenzen des Kirchspiels zu schützen. Zu diesem Zwecke waren die Eingesessenen zu einer Schützengilde, an deren Spitze zwei Gildemeister standen, zusammengefasst und hielten von Zeit zu Zeit ein Vogelschießen ab, woran noch heute der Flumame "Vogelruten-Wiese" beim Hause Schörling erinnert. Am 5. Mai 1680 luden die beiden Gildemeister des Kirchspiels Waltrop den Junker und Erbherrn Wennemar von Bodelschwingh ein "zu sonderlichen Willfahrten und Gefallen altem Brauch und Herkommen nach (auf den nächsten Sonntag, den 8. Mai) zu Mittag in Waltrop an der Behausung Johannes von Lennink zu erscheinen und nach gehaltenem Mittag mit den sämtlichen Kirchspielleuten den Vogel abschießen und danach dem Könige sein Königspiel in Freude vollziehen zu helfen". Neben dieser Schützengilde gab es eine Junggesellen-Compagnie, deren Mitglieder bei ihrer Verheiratung ausscheiden und in die Kirchspielsgilde übertraten. Am 5. April 1806 zeigten die Offiziere dieser Junggesellen-Compagnie der Landesbehörde an, daß ihr Hauptmann sich vor einigen Wochen verheiratet hätte und so "abgestanden" wäre, aber "die Meublen, als Trommeln, Fahnen usw. noch in Verwahr hätte". Die Behörde stellte eine Untersuchung in Aussicht und genehmigte nach der Wahl eines neuen Hauptmanns das Vogelschießen an einem ungefährlichen Ort, doch sollten sich die Teilnehmer vor Ausschreitungen und Tätlichkeiten hüten. In dem benachbarten Kirchspiel Datteln machten die Schützen auch den Grenzumgang mit. Und da angenommen werden darf, daß der gleiche Brauch auch in Waltrop herrschte, sei an dieser Stelle darauf verwiesen. Mitte des Sommers wurde um die Grenzen des Kirchspiels Datteln die Gottestracht gehalten, bei der die Statuen der Mutter Gottes und des hl. Amandus mitgetragen wurden. Vorauf zogen die Junggesellen-Schützen, an deren Spitze Grenadiere mit Äxten. Es folgten die Teilnehmer zu Fuß und zu Pferde, Musik spielte, und auf dem Marsche, der den ganzen Tag dauerte, wurden von Zeit zu Zeit Böller losgeschossen.

 

An das Vogelschießen des Kirchspiels Waltrop schloss sich das Schützenfest, auf dem, wie auch auf Hochzeiten und anderen Lustbarkeiten, "nicht auswärtige Musikanten, sondern nur der Organist zu Waltrop die Violine zu streichen bestellt werden" durfte. Wenn Gefahr drohte, wurde die wehrhafte Mannschaft durch den Amtsführer des Kirchspiels aufgeboten". Zwölf Jahre später feierte die Schützengilde Elmenhorst am 2. Juni 1692 ein Fest. Diejenige Plakette ihrer historischen Schützenkette, welche außer dem Doppeladler dieses Datum mit dem Buchstaben B trug, war die älteste. Leider ist die Schützenkette im Krieg 1945 verloren gegangen, ein wertvolles Dokument der frühen Schützengeschichte, welches zu Lebzeiten Museumsdirektor Baum für das Museum Dortmund der Stadt Dortmund erwerben wollte. Der Elmenhorster Schützenverein besteht mindestens schon seit 1498.