Die Bauernschaft Elmenhorst

Im Jahre 1561 gehörten einschließlich der Reichshöfe folgende Höfe zur Bauerschaft Elmenhorst: Die "Erbgesessenen" Bergmann, Beckmann, Ophoff, Jeibmann und Elmenhorst, sieben Halbbauern und Kötter, nämlich Halbbauer Wilking, Erbkötter Gröning, Erbkötter, Markmann (Heinz Wulhorst), Erbkötter und Tagelöhner Selz gen. Bleck, Erbkötter und Leineweber Knepper gen. Diebecker, Erbkötter und Schuster Diebecker, Erbkötter und Leineweber Köster. Vier Brinkbesitzer, nämlich Zimmermann Pöpping, Leineweber Brinker, Schmied Fuistmann (heute Norbert Gockeln), Weber Lueck, also im ganzen hatte die Bauerschaft Elmenhorst zu diesem Zeitpunkt 16 Hausstellen. Der sich aus den Reichshöfen und der Bauerschaft Elmenhorst entwickelte Schützenverein Elmenhorst hat seine Anfänge weit vor 1498 liegen, da die besondere Lage der Bauerschaft Elmenhorst und die besonderen Rechte und Freiheiten des Reichshofes Elmenhorst Begierde bei den umliegenden Adelshäusern der Städte bzw. der Gemeinden Dortmund, Lünen und Recklinghausen weckte. Aus der langen wechselseitigen Elmenhorster Geschichte eine Episode, wie die Elmenhorster Bürgerwehr ihre Rechte verteidigte oder erzwang.

 

 

Insbesondere musste sich die Elmenhorster Bürgerwehr häufig gegen die Besitzer der Häuser Buddenburg und Wilbringen wie auch gegen Steuereintreiber der Städte Dortmund, der Behörden im Vest Recklinghausen und den Drosten oder Amtsmännern des unmittelbar angrenzenden Amtes Lünen zur Wehr setzen. So hatte sich um 1600 der Richter zu Lünen, Übergriffe zu Schulden kommen lassen, indem er mehreren Elmenhorstern die Pferde hatte pfänden, aber nicht "auf den Uphoff als gewöhnlichen "Malplatz" (Pfandstall), sondern nach Lünen treiben lassen. (Quelle: Dr. Joseph Lappe, Geschichte des Amtes Waltrop) - Die Reichsleute erhoben gegen diese Willkür Einspruch, weil der Richter sie "wie offenbare Feinde, in Feindeshand gelegen", behandelt hätte und zwar "aus lauter Misgunsten sonderlichster Meinung, dass er den Hof Elmenhorst seine alte, wohlhergebrachte Gerechtigkeit abschneiden und ihn dein Amte Lünen, das ihm wohl zu klein wäre, incorporieren möchte -, und baten den Landherren, solchen Bosheiten ein Ende zu machen (Quelle: Hofesprotokoll I 33 v. 1602) so hatte am 14. Dezember 1602 der Richter der Stadt Lünen sich als Freibeuter gezeigt und seinen Amtsfronen mit 14 bewaffneten Männern aus dem Amte zu dem Hofe Elmenhorst und dem Hofe Bergmann geschickt, wo sie sich rücksichtslos benahmen. Die Elmenhorster Bürgerwehr fand sich schnell zusammen, wörtlich heißt es im Hofesprotokoll: "Darüber war ein Waffengeschrei entstanden, und die Nachbarn waren zusammengelaufen, und haben den Feind vertrieben". Darauf waren der Amtsfrone und seine Begleiter geflüchtet und die gepfändeten Tiere "von sich selbst wieder nach Hause gegangen". Die Elmenhorster glaubten um so mehr sich selbst zu schützen, weil sie im vergangenen Winter zwölfmal von den holländischen Reitern überfallen und zur Lieferung von Hafer usw. gezwungen wurden.